Zwischenblick Mai – Juni 2023

Voilà, da ist er: mein Wanderhut für diesen besonderen Sommer 2023!

Einst hat er den Kopf meines Großvaters bedeckt. Dann ist er in der entzückenden Essener Hutmanufaktur von Ulrike Strelow ein wenig aufgehübscht worden. Und seit heute ziert ihn mein selbstgeknüpftes Hutband.

Im stillen und zurückgezogenen Monat Mai

habe ich in jeden einzelnen Knoten dieses Bandes ein Gebet geknüpft und dabei über viele Stunden sinniert, wie es wohl weiter geht – mit oder ohne Stimme.

Und jetzt ist er auch schon vorbei, der Mai. Die Eisheiligen haben ihrem Ruf nun wirklich alle Ehre gemacht, es war ungewöhnlich kühl bis in die Mitte des Wonnemonats hinein.

Klatschmohnblüte
Klatschmohn! Klatscht farblich wirklich dolle! Auf englisch „Poppy“- auch nett.

Jetzt blüht es überall in satter Pracht und ich konnte durch den kleinen Bewegungsradius der letzten Wochen diese Entfaltung besonders genau, weil standorttreu , verfolgen – UND genießen.

Gerade habe ich entdeckt, dass ich bereits im Januar 2022 mein Jahresmotto mit folgendem Titel verfolgt habe: Natur – mein Schlüssel zum Glück. Genau so ist es. Und wissen Sie, was ich mir als Jahresmotto 2023 verschrieben habe? In der Ruhe liegt die Kraft!  Ok, ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass es so schnell so ruhig wird. Wieder einmal ein Ansporn, sich genau zu überlegen und zu definieren, was man sich wünscht, gelle?!

Und dann entdecke ich beim Spaziergang dieses entzückende „Tandem“. Die zwei Tierlein verbinden exakt meine beiden „Motti“. Ich bin so dankbar, derart zur Langsamkeit – auch bei Spazieren – gezwungen worden zu sein, dass ich die beiden am Wegesrand entdecken konnte und durfte: „Langsam geht’s glückaufwärts!“ kommt mir in den Sinn. Kein Zufall, sondern synchron.

Eine geschickte Mitfahrgelegenheit – klarer Fall von Glücksschneck

BlogYourPurpose mit Judith Peters

Es gibt keine Zufälle – so sagt man gemeinhin. Also kam es sicher nicht von ungefähr, dass Judith Peters und die The Content Society im Mai zum Bloggen über die eigene Bestimmung aufzurufen. Erneut kein Zufall, oder? Synchronizität trifft es viel mehr: Jetzt! Genau jetzt darf die Dannheimerin sich in geordnetem Format, nämlich ihrem Blog, Gedanken machen, worum es ihr eigentlich geht, wie es um ihre Bestimmung derzeit so bestellt ist, ob mit der Stimme alles stimmt … HIER nachzulesen.

Wo geht’s lang?

So habe ich weiterhin alle Konzerte im Juni abgesagt und gehe hiermit in die verlängerte Konzert-Sommerpause. „Gehen“ ist da wieder ein verblüffend passendes Stichwort.

Ja, ich gehe – ich gehe, also bin ich … ich gehe von meinem derzeitigen Wohnort aus südlich, dann ein Stück südöstlich an meinem Geburtsort vorbei und dann stramm östlich am Alpenkamm entlang nach Osten, meiner gefühlten Heimat entgegen. Mehr zur exakten, ca. 1100 km langen Route können Sie HIER nachlesen.

Was ein Glück, dass ich meinen Kompass dabei habe! Auf dem Bild steht er schäps (wie man uff schwäbisch sächt). Aber seien Sie gewiss, ich weiß ihn recht zu nutzen, dann zeigt die Nadel sowas von nach Norden! Wo ich nicht hin will, sondern nach Süden, jawoll.

„Kennst du das Land, wo die Zitronen blüh’n“ schießt geografisch und assoziativ etwas übers Ziel hinaus, aber so schön ist mein heutiger Wunderlich-Musik-Tip dafür, und  soweit ist es vom Schliersee, meinem Wanderziel, bis an den Gardasee nun auch nicht, das nur am Rande.

Mein Kompass leuchtet sogar im Dunkeln.

Zeit der Kirschen

Vielleicht liegt es daran, dass dieser Monat Juni der Monat ist, in dem mein Geburtstag liegt und ich habe viele Erinnerungen an prall saftige Kirschen zu diesem Tag. Möchte fast sagen, sie sind meine Lieblingsfrüchte – neben Johannisbeeren (aber bitte nur den schwarzen), und die reifen ebenfalls in diesem Monat.

Übrigens: der 24.6. ist –  als Tag meines Aufbruchs nicht von ungefähr gewählt – der Johannistag. Geburtstag des Heiligen Johannes des Täufer, im Jahreskreis genau gegenüber von Weihnachten, der Geburt Jesu und des neuen Lichts. Sollte ich Ihnen verschweigen, dass dann, in drei Wochen, wenn ich vielleicht sogar mit Johannisbeeren in meiner Vesperdose zum Wandern aufbreche, der längste Tag bereits vorüber ist, und die Nächte wieder länger werden? Es ist ein stetes Kommen und Gehen …

Meine persönliche Kirschenzeit bricht jetzt an, jawoll! Und ob mir mir „gut Kirschen essen ist“, das sollen andere überdenken. „Le temps des cerises“ assoziiere ich französisch-frei und dabei fällt mir unweigerlich der Song von Carla Bruni ein: Le temps perdu. Zweiter Musiktip für dieses sonnige Wochenende.

Ich liebe diese beiden ersten Platten von ihr. Habe vor vielen Jahren am Schauspielhaus Bochum mit Rabea Kiel dem Musiker Roderik Vanderstraeten einen bemerkenswerten Liederabend über die damals gerade frischgebackene Mme Sarkozy entwickelt. 2003, eine gefühlte Ewigkeit her. Aber das Lied von der Zeit der Kirschen und der Rosen begleitet mich, Danke Carla.

Apropos Französisch: in dieser Sprache gibt es die zwei unterschiedlich ausgesprochenen „H“. Das „hache muet“ und das „hache aspiré“ – also stumm oder gehaucht, womit wir wieder beim derzeitigen „Leid“-Thema der Dannheimerin wären. Leitthema, oder Leidthema, oder bin ich es einfach nur leid …

Kirschen-Drilling
Ein köstlicher Kirschendrilling – bringt Glück. Aller guten Dinge sind bekanntermaßen DREI.

Wie dem auch sei: Heute genau sind es nur noch drei Wochen hin, bis ich zu meiner großen Wanderung franzi geht dann heim aufbreche. Und das ist größter Grund zur Freude!

Gut „behütet“ bin ich – siehe Titelbild. Auch sonst habe ich fast alles beisammen. Den Rucksack habe ich in schierer Vorfreude schon einmal gepackt, um sein Gewicht im Blick zu behalten. Mehr als 10 kg möchte ich nicht tragen, nicht über 60 Tage, nicht über 1100 km.

„Immer schön in Balance bleiben“ ist die Devise. Wie wunderbar, dass ich in der vergangenen Woche für einen „Tapetenwechsel de lux“ einige Tage im schönen Bern verbringen durfte. Die Aare, die die Stadt so zauberhaft umschlängelt, ist wirklich ein besonderer Fluss. Jeder, den ich hineinhülfen sah, seufzt oder jubelt etwas von „neugeboren“, „Taufe“ oder „Magie“.

Interessant finde ich hier, dass DIE Aare an der Zufluss-Stelle zu DEM Rhein das stärkere Gewässer ist. Folglich müsste der Rhein eigentlich Aare heißen. Aber das konnten sie dem guten, alten Vater wohl doch nicht antun. Eine Schelmin, die hier an patriarchale Korrekturen denkt.

Wie oder WO bleibe ich in Balance? In der Natur – da haben wir’s wieder.

Über den Tellerrand

Ich habe einmal gelesen, dass einen so ein Hut nicht nur vor Regen und Sonnenschein schützt, sondern auch im weiteren Sinn vor unangenehmen Einwirkungen. Und ehrlich: als ich ihn gestern köpflings nach Hause trug, ging es mir wirklich gut – mit Hut!

Das liegt vielleicht auch daran, dass ich von jedem Tag zum nächsten gerade endlich wieder kräftiger, ausdauernder und heiterer werde. Auf der Hut fällt mir spontan dazu ein, und darüber werde ich jetzt beim Spaziergang sinnieren. Der Zaunkönig hüpft hier seit geraumer Zeit vor meiner Nase und pfeift mir einen von „bitte endlich raus spazieren gehen“ – mit Hut.

So wünsche ich Ihnen einen angenehmen und heiteren Sommer, egal ob auf dem Balkon, im Stadtgarten, im Freibad oder auf den Malediven: Genießen Sie die schöne Natur. Und wenn das nicht genügt, schauen Sie sich diese ganze Pracht etwas genauer an, um für die NABU Insekten zu zählen, Vögelzählen war im Mai – und der ist vorbei.

Ich ziehe den Hut,

Ihre Franziska Dannheim

Hier sind meine Mai-Blogartikel:

franzi geht dann heim – Vorbereitung 1 (noch 6 Wochen)

Meine 12 von 12 im Mai 2023

Meine Stimme – meine Bestimmung – und jetzt?