Meine 12 von 12 im Mai 2023

Wenn mir beim letzten Zwölfer im April eine gesagt hätte: „Franzi, bis zum nächsten 12er bist du krank“, der hätte ich ein entzückendes Vögelein gezeigt. Aber genau so war es. Merkt ihr was? Vergangenheit … „war es“ … Wirklich exakt seit heute habe ich das Gefühl, über den Berg zu sein, hurra! Wohl an denn zum Mai-Zwölfer! Also der zwölfte des Monats in zwölf Bildern – ohne großen Schnick-Schnack. Dieses wundervolle Format ist eine alte Blogger*innen-Tradition. Lange vor Facebook und Instagram von Chad Darnell initiiert, lebt diese tolle Idee weiter im Blogspot von Caroline Götze  auf ihrer Seite Draußen nur Kännchen.

Ob es vielleicht damit zusammenhängt, dass ZWÖLF die Zahl der Fülle ist?

Egal, auf geht’s durch meinen Tag:

Heute früh zwitschern mich die Vögel schon um kurz nach 5 aus den Federn – herrlich! Lautstarke Erinnerung, dass der NABU dieses Wochenende zum Vogelzählen aufruft. Wer macht mit? Hier gehts lang. Gut, ich verschaffe mir einen kleinen Vorteil mit dem Futterhaus, aber es macht so eine Freude, einfach mal eine Stunde lang nur schauen, wer vorbei kommt. Ehepaar Dompfaff waren (wie meinst) die ersten – haben sich aber nicht fotografieren lassen wollen.

 

„Morgens früh um sieben ist die Welt noch in Ordnung“ – wer kennt noch den Film? Ich sage nur: Briefbeschwerer … mehr dazu im Bild weiter unten. Zu diesem Bild will ich noch schreiben: das Handybildschirmfoto zeigt drei wunderschöne gewebt und bestickte „Caminos de Flores“ von Mariela Auccacusis Homepage Ricchardyi

 

Voilà, mein Briefbeschwerer.

 

Noch vor dem Frühstück gibt es die erste Ladung „Kräuter“. Ich habe mir dreierlei Tinkturen wohlüberlegt angesetzt und seither geht es aufwärts. Alles, was ich brauche, wächst gerade drüben im Wald, inklusive Waldmeister. Das Gelée – siehe Titel – gibt es morgen zum Frühstück, bin gespannt.

 

In diesen vergangen vier „Klausur-Wochen“ habe ich das Knüpfen für mich wiederentdeckt: In jeden Knoten einen Gedanken, einen Wunsch oder ein Gebet – das ordnet das Gemüt ungemein! Hier entsteht ein Hutband für meinen Wanderhut. Und manchmal muss man eben etwas wieder auftrennen, um es noch besser zu machen.

 

Der Hut selbst gehörte einstens meinem Großvater und hat die letzten 14 Tage im Tiefkühlfach verbracht. Wieso? Die Hutmacherin hatte Mottenfraß-Spuren entdeckt – egal wie alt … erst wenn sicher alle Reste im Tiefkühlfach eliminiert sind, darf er in ihre Werkstatt.

 

Und heute war es soweit: mein erster Ausflug seit Wochen: In die Hutmanufaktur von Ulrike Strelow. Ich finde diesen Laden am Rüttenscheider Markt so zauberhaft und freue mich riesig, dass sie den (inzwischen aufgetauten) Hut für meine große Wanderung „franzi geht dann heim“ noch mal herausputzt. Hutbild nebst Hutband kommt später.

 

Kleiner Nachtrag zum Nabu-Vogelzählen: Hier macht ein klitzekleines Rotkehlchen-Kind die allererste Flugstunde seines Lebens. So eine Gießkanne ist aber auch wirklich blöd fürs erste Landemanöver.

 

Auf dem Heimweg den ersten blühenden Rotdorn entdeckt. Nach meinem Schneeweißchen-Weißdorn-Bild von neulich, hier nun Rosenrot-Rotdorn. Ja, ich liebe die Märchen sehr.

 

Am Nachmittag gab es eine tolle Masterclass mit Nives Gobo per Zoom. Yoga und eine tibetische Tonglen-Meditation, zur Kultivierung von Mitgefühl oder auch „das Herz des Erwachens“- so heilsam und nötig in Zeiten wie diesen!

 

Ausklingen lasse ich diesen schönen Tag im wahrsten Sinne des Wortes mir ein paar Tönen auf meiner Ukulele. Mein Reise-Repertoire will ja vorbereitet sein. „Guten Abend, gute Nacht“ ist vielleicht auch dabei, wer weiß? Schlaft jetzt mal alle gut, ich tu es ganz gewiss.