Zwischenblick November – Dezember 2022

Heute, am Zweiten Adventssonntag, der heuer auf den Tag der Heiligen Barbara fällt, lasse ich meinen „Zwischenblick“ schweifen. Und das ist im Schein der zwei Advents-Kerzen und im Angesicht einer blühenden Magnolie vor meinem Fenster schon besonders. Der November war recht warm, und nach dem trockenen Sommer hat das wohl so manche Pflanze ein Wiedererweckung-Gefühl verspürt und noch mal geschwind Frühling gespielt.

Überraschende Blüte

Mein November war fein, begann er doch in den Bergen. Tatsächlich war ich am 1. November auf der Rofanspitze, eine tiroler Bergformation, die mir viel bedeutet, sehen seine Nebengipfel doch aus, wie ein startender Adler. So liegt es nahe, dass hier die Route des Adlerweges vorbeigeht. Am Gipfel dann an die  Trias „Glaube, Liebe, Hoffnung“ erinnert zu werden – siehe Titelbild – war berührend. GLAUBE steht für mich nicht für eine Konfession, sondern für die Bereitschaft, sich einem höheren System, höher als wir Menschen es uns vorstellen können, anheim zu geben. Letztendlich ist das Liebe.

Spätestens hier war mir klar, dass ich mein kühnes Vorhaben „franzi geht dann heim“ wirklich im nächsten Jahr umsetzen werde. Die Route führt mich zwar nicht über den Adlerweg, aber entlang meiner diversen „Heimat-oder Herkunfts-Linien“, und spätestens ab dem Maximilian-Weg wird das Ganze alpin. Ich freue mich so sehr darauf. Werde in den kommenden Wochen vermehrt über den Stand der Vorbereitungen berichten unter: https://www.franziskadannheim.de/category/franzi-geht-dann-heim/

Franzi, Franzi, deine Welt sind die …

Ich hab im November sogar schon meinen ersten Schneemann gebaut, OK ein Schneemännchen. Das war eine wunderbare Abkühlung, da mir beim Rosepin-Bücher-Verpacken und Verschicken schon ab und an die Hirnzellen heißgelaufen sind. Ich bin mal sehr gespannt, wie meine Abschluss-Bilanz zu diesem Projekt ausfallen wird. Es war doch sehr sehr umfangreich und zeit-, nerven-, und geldaufreibend. Ich liebe die Illustrationen von Karolina Golightly.

Ganz ehrlich: keine meiner bisherigen 9 CD-Produktionen (WAS? Ich hab schon 9 CDs rausgebracht??? Die werde ich mir heute Abend alle noch mal anschauen, Foto folgt im nächsten 12er-Artikel) Aber zurück: keine meiner bisherigen CDs kann ich so gut und gern anhören, wie diese Rosepin-Lieder. Und das liegt ganz sicher an der supertollen Instrumentierung und den Arrangements von Volker Kamp – er ist der BESTE! Wollt ihr’s mal hören? In der Digitalen Hörboutique Ohrenflausen ist das Œuvre zu haben.

Und kaum zurück in Essen, ging es auch schon wieder an mein eigentliches und geliebtes Kerngeschäft: Oper légère – Jubiläum, der elfte Streich „Freischütz“ – herrlich! I love the Wolfsschlucht, wenn die Zuschauer die Naturerscheinungen … zischen, trampeln, galoppieren, bellen – Entgrenzung de lux – und alles ohne Drogen, danke Carl-Maria von Weber!

„Coco-lorez“-Plakat-Foto von 2001, quasi der Geburtsstunde von „La Signora“

Außerdem stand ein besonderes Bühnenjubiläum an: Carmela De Feo und ich, einstens vereint im Tango-Comedy-Duo „Cocolorez“, wir haben in diesem Herbst unser 25-jähriges Bühnenjubiläum zu feiern! Da habe ich es mir nicht nehmen lassen, sie beim gemeinsamen Sisters of Comedy-Auftritt mit Torte und kleiner Bilderschau auf offener Bühne zu überraschen. Wunderbar, außerdem haben wir an dem Abend sensationelle € 5000,- für das Essener „Café Schließfach“, eine Einrichtung der CSE, sammeln können. Danke an alle Zuschauer und Spender!

Konzertieren für den sehr guten Zweck

Wenn ich auf das Jahr zurückblicke, dann waren da wirklich viele Opern, viele Blogartikel, viel Rosepin – und mir gehen die Ideen ja nicht aus, keine Sorge.

Manchmal versuche ich, mir vorzustellen, wie es wäre, wenn mein „Gemischtwaren-Laden“ nicht ganz so umfangreich wäre, wenn ich mich nicht selbst immer wieder in Neuigkeits-Überforderungen schallern würde, vielleicht einfach eine Spezialistin für EIN Genre wäre … wäre – hätte – könnte: Ich steh dazu: Bin Multidillettantin (in diesem Artikel erfahrt ihr mehr dazu) aus tiefstem Herzen!

Wie gut, dass ich in diesem Advent zum durchatmen komme. Ich habe die Advents-Geschichte aus meinen Kindertagen, die schon meinem Vater, als er ein Kind war, vorgelesen wurde.

„Peter und Line“, ein Adventsgeschichte von ca. 1900

Es ist ein paar Jahre her, seit ich meine Söhne letztmalig damit traktiert habe. So habe ich den Buchkalender (von ca. 1900!) nach längerer Pause hervorgekramt und lese gerade jeden Tag auf Facebook die Tagesepisode. Es ist eine Riesenfreude, reiner Eigennutz! Aber natürlich freue ich mich, wenn ich diese mit euch teilen kann – wie geschrieben – hier geht es lang: https://www.facebook.com/franzi.dannheim

Advent, Advent – wer den Stoffel kennt?

Am 14.Dezember wird dann das Geheimnis gelüftet, warum die Geschichte „Peter & Line“ heißt, bei uns aber immer „Der Stoffel“ genannt wurde. Ich bin selbst schon ganz gespannt.

Heute habe ich einen Spaziergang gemacht und wie jedes Jahr zum Barbara-Tag, Zweige von Obstbäumen geschnitten, um sie in die Vase zu stellen. Der Sage nach, war es ja ein Kirschzweig, der sich in ihrem Gewand verfangen hatte, als sie in den Kerker abgeführt wurde, und der dort prompt zu blühen begann. Ich verweise hier gern auf meinen Gedanken von „Glaube, Liebe und Hoffnung“ vom Beginn dieses Artikels.

Horch, am Zweig die Mispel, Eiderdaus sie lispelt.

Hier im Ruhrgebiet ist dieser Tag recht präsent, das Barbara die Schutz-Matrona der Bergleute ist. Die letzten verbliebenen Bergmannschöre haben heute angeblich ihre Konzerte-Veranstaltungen.

Ich persönlich schneide für meinen Strauß gern mehrerlei Obst, das blüht zu Weihnachten dann ganz fein. In diesem Jahr fiel meine Wahl neben Kirsche auch auf Pflaume, Schlehe, Johannisbeere und Mispel, an deren Zweig sogar noch eine Frucht baumelt. Bis auf die Johannisbeere gehören alle anderen Obstzweig-Arten zu den Rosen-Gewächsen, aber das nur am Rande. Meine Rosepin ist halt doch immer dabei, und das ist gut so!

Blick über den Tellerrand

Für dieses Jahr stehen noch zwei Opern an: Der große Fledermaus-Reigen beginnt am 9.12.  in Wiesloch, und unsere (bereits ausverkaufte)  Mozartiade ist dann mein würdevoller Jahresabschluss, wunderbar.

Davor, am 11.Dezember,  gibt es noch ein Hochlicht (I don’t like anglizismen): Alpenländischer Adventszauber im Alten Bahnhof Kettwig: Dreig’sang (Catharina Jansen, Julia Marx und meinereine) mit Gitarre (Carsten Linck) – so schön! Die Proben laufen auf bestens.

Ich liebe diese dunkle Jahreszeit.

Wenn man nicht gerade in der Innenstadt über einen Weihnachtsmarkt taumelt, sondern sich eher im Wald aufhält, dann umgibt einen eine tiefere Stille, als im Sommer. Kaum ein Vogel singt, die Tiere halten Ruhe, und obwohl hier im Ruhrgebiet bis zur Stunde noch kein Schnee liegt, sind die Geräusche in der Natur gedämpft.

Innehalten, Ausatmen, zur Ruhe kommen – wollen wir es der Natur nachmachen, so gut wir eben können.

Ich wünsche Ihnen und Euch weiterhin eine angenehme Adventszeit, wahrhaft besinnliche Momente und lichtvolle Stunden – Glaube, Liebe, Hoffnung.

Ihre Franziska Dannheim