Zwischenblick Januar – Februar 2023

Nun ist dieses Jahr inzwischen in seinen zweiten Monat Februar geschritten. Dieser Monatsname deutet auf ein römisches Reinigungsfest, das auch im Zusammenhang mit einem Beinamen der Göttin Juno steht, also eher weiblich geprägt als der Vorgängermonat mit seinem doppelköpfigen, männlichen Namenspatron Janus, der noch einmal zurück aber auch nach vorn schaut.

Wie passend, dass direkt zu Beginn Februar, also am 2.2. Mariä Lichtmess oder Imbolc oder das Fest der Brigid zum Vollmond gefeiert wird. Auch heute, am 3. Februar, geht es heilig zur Sache:

Der Heilige Sankt Blasius von Sebaste

„Sankt Blasius auf Trab, stößt dem Winter die Hörner ab“, Wetterregel

Das ist für mich als Sängerin natürlich interessant, da der Heilige Blasius nicht nur der Schutzpatron der Ärzte und Bauleute, der Blasmusikanten und Maurer, der Strumpfwirker und Wachszieher ist, sondern auch gegen Halsweh und, nebenbei auch gegen die Pest, angerufen wird. Vom Leben dieses Märtyrers ist nur Spärliches aus Legenden bekannt. Es wird berichtet, er habe im Kerker einen Knaben, der sich an einer Fischgräte verschluckt hatte, durch sein Gebet von dem Erstickungstod gerettet.

Auch wenn heute Freitag ist, lass ich das mit dem Fischessen mal schön bleiben, will den guten Blasius ja nicht herausfordern. Und es steht  – stimmlich gesehen – einiges Herausforderndes für mich an in der kommenden Zeit. Und damit nochmal zurück zur gestrigen Schutzheiligen:

Maria lässt grüßen

Rosen-Fenster im Marien-Dom zu Neviges

Dieser monumentale Beton-Dom in Neviges ist wirklich eindrucksvoll. Von außen betrachtet kann ich mich nicht dazu hinreißen lassen, ihn „schön“ zu nennen, doch im Innenraum wirkt eine ganz besondere Atmosphäre. Trotz Beton irgendwie warm und tröstlich, und das liegt ganz sicher auch an den wunderschönen Glasfenstern.

Unglaublich aber wahr: vor 21 Jahren fand hier die Premiere meines Programmes „Mariengrüße“ statt. Mit der reizenden Harfenistin Ivana Mehlem und dem unvergleichlichen Volker Kamp sind wir drei mit diesem Programm, wie ein edler Rotwein, mit den Jahren gereift. In diesem späten Frühjahr nehmen wir die Herzensangelegenheit wieder auf und organisieren gerade eine Reihe von Auftrittsmöglichkeiten. Mehr dazu in den kommenden Tagen unter Termine.

Der nächste Konzerttermin am jetzigen Sonntag beschließt dann fürs Erste tatsächlich unsere Serie

Fledermaus zwischen Neujahr und Fasching

Neujahrsempfang im Scharoun Theater, Wolfsburg. Foto: Christian Mädler

Nach Sulingen, Wolfsburg und Essen folgt jetzt noch ein waschechter Karnevals-Auftritt im Rahmen der Sitzung des Eulenordens in Oberhausen. Wunderbar! Da passt unsere Original-Version der „Schönen blauen Donau“ für den Männergesangsverein zur Wiener Faschingssitzung am 15.2.1867 ganz hervorragend. Wollen wir doch mal sehen, wie sangesfreudig die Oberhausener*innen sind!

Und wenn wir uns musikalisch schon im Wiener Raum bewegen, dann gibt es an EINEM ja kein Vorbeikommen: der wundervolle und von Gott ganz sicher geliebte

Wolfgang Amadé Mozart – zum Geburtstag und überhaupt

Mozart-Ankündigung für Stuttgart

Dieses Ankündigung-Paket für die Vorstellung im Wilhelma Theater am 14.April galt es dieser Tage vorzubereiten und auf den Weg zu bringen. Dank an Mandy Schubert von mandelweiß design. Selbst wenn ich mal wieder knapp dran bin, baut sie grafisch und druckfertig alles aufs Schönste zusammen. Heuer eben exakt zum 27.1. – dem Geburtstag von Mozart. Als Ein-Frau-Unternehmen mit dem bunten Potpourri an Anforderungen zwischen Booking, Promotion, Verkauf und Erarbeiten neuer Inhalte – von der Stimmbandpflege mal ganz abgesehen … das klär ich später noch mit dem St. Blasius – weiß ich Zuverlässigkeit sehr sehr sehr zu schätzen!

Wie schön, dass mir dieser Januar sogar noch ein paar Tage Bergluft beschert hat. Ich kann mir nicht helfen: es gibt NICHTS, was mich so unmittelbar und zuverlässig beglückt, wie ein paar Schritte steil bergan und dann dem Himmel so nah in die Ferne träumen. Ich kann es sehr gut verstehen, dass die Menschen immer schon ihre heiligen Orte hier oben manifestiert haben – zur Kontemplation, zum Dank oder zur Bitte. Hier handelt es sich um eine kleine Marienkapelle, die die Menschen errichteten um die Großen Mutter um Schutz vor dem Bösen, speziell nach einem straken Bergrutsch anzuflehen.

Marienkapelle in Tirol, hoch über Längenfeld

Und natürlich steigt besonders hier auch wieder meine Vorfreude auf meine Langstreckentour im Sommer: FRANZI GEHT DANN HEIM führt mich am Ende ja auch über den E4, dem Maximilian Weg vom Allgäu quer an der Alpenkette entlang bis an den Schliersee – Bergluft und Weitblick garantiert!

Blick über den Tellerrand

Jetzt gilt es, die Stimmbänder geschmeidig zu halten: Besonders groß ist meine Vorfreude auf nächstes Wochenende, da steht meine persönlich und unangefochtene Lieblingsoper auf unserem legeren Jubiläumsspielplan: Traviata, als Nummer 14 und damit vorletzte Vorstellung innerhalb unserer Jubiläumsreihe.  Diese werden wir dann im März mit der „Oper aller Opern“, eben unserem „Don Giovanni“ gebührend zum Abschluss bringen. Eine wahrlich erfreuliche Bilanz! Und eben wieder Mozart! Auch die Zauberflöte nehmen wir im März für Viersen auf und abgerundet wird der Monat mit dem Freischütz in Kirchhellen. Hach Blasius, sei so gut und steh mir bei!

Mein „Despacho“, mein Dankgebet, Meditation, Geschenk an Mutter Erde, der andinen Kunst entlehnt.

Egal in welcher Glaubens-, und Medizin-Tradition Sie sich zu hause fühlen, ob nun zum Marien-, oder Blasius-Gebet in der Kapelle, zur Meditation im Tempel oder zum Spaziergang im Wald: Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und achten Sie heute Abend mal darauf: es wird schon deutlich später dunkel, als noch zu Weihnachten. Man sagt auch, „der Sonnenhirsch macht einen Sprung“.

Lassen Sie sich vom wiederkommende Schnee nicht beirren und bleiben Sie gesund,

Ihre Franziska Dannheim