Zwischenblick August – September 2022

Was für ein Geschenk, die neue Spielzeit mit dem Konzert im Kloster Bühl eröffnet zu haben. Dank an den umsichtigen Bühler Bühnentechniker Ben Schneider, der uns nicht nur feinsten Ton sondern im Anschluss auch noch diesen „sylvester-würdigen“ Schnappschuss vom Titelbild beschert hat. „Das gute Stündchen“ mit dem wundervollen Gitarristen Carsten Linck stand also an, und es ist wahrlich ein besonderes „Stündchen“.

Mit Carsten Linck zur klösterlichen Einspielprobe

Spielzeit wie Schuljahr

Warum dauern in der Theaterwelt die Spielzeiten eigentlich wie Schuljahre von Sommer zu Sommer? Vielleicht, weil um Weihnachten und Sylvester herum alle Leute ins Theater wollen (hoffentlich auch in diesem Jahr wieder!) und im Hochsommer sind eh alle verreist, oder lieber im Biergarten als im dunklen Theater? Ich weiß es nicht. Wenn man an einem Theater festangestellt ist, dann bringt das wunderbar lange 6 – 7 Wochen Theater-Ferien mit sich.

Ich selbst habe in meinen diesjährigen drei spielfreien Juli-Wochen die Zeit genutzt und an den liegen gebliebenen Projekten gearbeitet. Allen voran an – mit und für Rosepin.

Rosepin, deine Welt ist schön!

Hurra, sie wird jetzt endlich in die nächste entscheidende Etappe hüpfen!

Illustration: Karolina Golightly, King Bird Illustration

Wir bereiten gerade eine feine, kleine Sonderauflage vor – hach, das wird wunderbar! Frau Golightly und ich werden mit diesem Schatz unterm Arm im Oktober auf die Frankfurter Buchmesse gehen und unser Mädchen in die Welt hinaus spazieren lassen: „Rosepin, deine Welt ist schön. Wir wollen singen mit Rosepin!“ So lautet der Kanon, der auch ab Mitte September zu hören sein wird.

Dannheims bunte Musen-Boutique

Ich will alles versuchen und mich erproben, immer auf der Suche nach meiner wahrsten und ehrlichsten Essenz, nach des Franzens Kern. Was kann ich? Was will ich? Was kommt noch?

15 Opern und weitere 9 eigene Programme zwischen Doris Day und Friedrich Hölderlin werde ich in diesem gesamten Jahr dann gespielt haben. Und das ist eine echte Herausforderung für meine grauen Zellen! Alle Arien, alle Moderationen, alle Requisiten – und seine es pro Vorstellung auch noch so wenige … all das will wieder hervorgeholt und aufgefrischt sein.

Alpenveilchen im Essener Stadtwald

Ehrlich, ich bin froh, dass es gerade wieder etwas kühler geworden ist. Und das Alpenveilchen sicher auch! Da denk ich doch glatt an den kommenden Advent und unser zauberhaftes Alpenländisches DreiG’sang-Programm mit dem wir als „Ruhrtal Quartett“ im Dezember abspielen. Nach der Wiederaufnahme letzte Woche kam es prompt zu einem spontanen Auftritt zu Nachbars großem Gartenfest, herrlich!

Ruhrtal Quartett beim Spontan-Auftritt

Was bin ich eigentlich? Eine Geschichtenerzählerin

Es gibt die kluge Feststellung nach Befragung von Menschen, die an ihrem Lebensende angekommen waren, was sie am meisten bereuen. Und da waren es in den seltensten Fällen Dinge, die sie tatsächlich getan hatten, sondern viel mehr die Dinge und Träume, die sie unversucht gelassen haben.

Ich denke, wenn es dann bei mir soweit ist, habe ich alle Lieblings-Lieder gesungen und alle Zaubergeschichten erzählt. Und vor allem: alle Lieblings-Opern-Arien gesungen. Ich bin zufrieden.

Blick über den Tellerrand

UND außerdem bin ich im Vorpremieren-Fieber: am kommenden Wochenende gibt es – neben Romeo & Julia in Bottrop – die erste Voraufführung von unserem neuen „Eugen“, und ich muss sagen: ich bin schwer verliebt!

In diese berauschende Musik, in all die wunderbaren Randanekdoten wie ich wieder einmal hervorgestöbert habe, und in die allmähliche Gewöhnung meiner Gurgel, wo sie diese für mich gänzlich neue Sprache hinzirkeln darf. Die Vorpremiere ist längst ausgebucht, aber für die anderen Termine gibt es noch Karten. Premiere ist im wunderschönen Theater Putbus, was für ein Einstand!

Noch vier Tage, dann beginnen sie, die Monate mit „R“ und dann können wir uns alle auf herbstlichere Impressionen und Temperaturen einstellen.

Ich freue mich auf die viererlei Opern und vor allem auf unser Doris Day-Programm „Que sera“ – denn genau so ist’s: was kommt, das kommt!

Mit herzlichen Grüßen,

Franziska