Franzis Krautschau – die Saison 2025 ist eröffnet

Der letzte Fitzel Schnee vor meinem Fenster ist getaut, da geht sie raus die Franzi – auf Krautschau. Nachdem wir im Oktober vergangen Jahres so erfolgreich mit Franzis Krautschau gestartet haben, freue ich mich sehr, dass ich heute, nach gerade einmal 3 Monaten Ruhepause (in der Pflanzenwelt), die ersten, frischen und selbstgesammelten Kräuter genießen kann! Damit beginnt sie für mich: die Kräutersaison 2025.

Diese Freude möchte ich gern teilen, also geht es bereits  ab Mitte Februar wieder auf Krautschau. Und dieses Wortspiel ist nah an der Assoziation, die bei manchem zur Brautschau führt.

Die Zyklen der Natur

Alles da draußen, das ganze Leben geschieht in Zyklen, also in Kreisläufen. Sei es der Mond, der aus dem Dunkel als schmale Sichel neu erscheint, um zu voller Pracht zu erstahlen und danach wieder abnehmend im Dunkel zu verschwinden. Oder das Menschliche Leben: wie das Wesen gedeiht und heranwächst, um zur Hochzeit, also bei maximaler Schaffenskraft den eigenen Sinn, die Aufgabe des Lebens zu finden; mit der Ernte wieder in sich zurückzuziehen und das Erkannte weitergeben – ganz grob.

Oder eben die Natur. Genau JETZT beginnt der neue Zyklus. Da steigen wir ein und schauen: Was gedeiht denn da draußen? Wo hat dieser Zyklus etwas mit mir zu tun? Was spricht mich an? Wo klingt da etwas in mir mit?

Also lasst uns raus gehen und schauen wie Mutter Natur den Tisch deckt.

Erste Pflanzen des Jahres

Zehn verschiedene, essbare Kräuter auf einem Holzbrett

Ich will die Schätzlein, die sich schon so früh im Jahr und trotz der Minusgrade der vergangenen Tage ans Licht und damit auf meinen Teller wagen doch einmal beim Namen nennen. Das ist eine Frage des Respekts.

Fangen wir an bei quasi 12 Uhr: der lanzettförmig gut erkennbare Spitzwegerich. Im Uhrzeigersinn folgen dann Brennnessel, Knoblauchrauke, Kresse, Nelkenwurz, Löwenzahn (auf 6 Uhr), Vogelmiere, Taubnessel, und das Labkraut; in der Mitte thront einer meiner Lieblinge: das Scharbockskraut.

Wie komme ich dazu

Für mich sind diese grünen Helferlein schon von Kindheit an nahe Vertraute. Meine Großmutter und ihre Schwestern haben der sehr kleinen Franzi schon einige sehr starken Persönlichkeiten aus der Pflanzenwelt vorgestellt. Vor allem haben sie mir nahe gebracht, wie so eine Begegnung gelingt: Innehalten, atmen und schauen, dann riechen, gegebenenfalls schmecken. Wenn ich heute eine Löwenzahnblüte esse – und sie schmecken köstlich – dann springt sofort mein heiteres Kleinkind-Hirn an und ich möchte jubeln und hüpfen.

Apropos jubeln:

Es gibt mehrere Studien, die belegen, dass Musik das Pflanzenwachstum beeinflusst. So hat man unter anderem festgestellt, dass Orangenplantagen, die stark mit Insektiziden behandelt werden eben weniger (bis keine) Vögel beherbergen können. Den damit einhergehenden fehlenden Vogelgesang quittieren die Orangenbäumchen mit mickrigem Wachstum. Also wurden Lautsprecher installiert, die Vogelgezwitscher aus der Konserve trällern und siehe da: das Wachstumm nimmt wieder Fahrt auf!

Egal ob Musik aus der Konserve oder Vogelgezwitscher oder eben die menschliche Stimme, der Gesang. Da wird es für mich wieder interessant:

Schon Felix Mendelssohn-Bartholdy schrieb Lieder im Freien zu singen. Es liegt nun einmal in der Natur des Menschen, die Stimme zu nutzen, nicht nur zur Kommunikation, auch zum schieren Ausdruck der Gefühle: Aufjuchzen bei Freude, Seufzen zur Erleichterung und von der immunstimulierenden Wirkung des Lachens ganz zu schweigen.

Wenn ich früh in den Garten geh – denke ich an Robert Schumann und trällere leise „… mit meinem grünen Hut“.
Im Ernst: Dann pflücke ich mir den Esten Tee zusammen, das sieht dann ungefähr so aus:

Zur näheren Erläuterung des obigen Fotos fangen wir wieder bei 12 Uhr mit der Brennnessel an. Im Uhrzeigersinn folgen dann Rosmarin, Gundermann, Frauenmantel und den Abschluss von 9 – 11 Uhr macht der Dost, also Oregano. Und natürlich trällere ich dabei eine Melodie. Aber ich trällere eigentlich immer, schon immer.

Was ist auf „Franzis Krautschau“ zu erwarten

Zu einer verblümten Krautschau gehen wir auf die Wiese, ans Feld und in den Wald und entdecken: eine Pflanze ist mehr als die Summe ihrer chemischen Inhalts- und Wirkstoffe. 

Dauer: Für 2 – 3 Stunden geht es primär ums Erkennen, Bestimmen und Erkunden, gegebenenfalls Verarbeiten unterschiedlicher Kräuter, je nach Jahreszeit. 

Inhalt: Wissenswertes zum Verzehr: Tees, Aufstrich und Salate. Oder für Gesundheit und Kosmetik: Salben und Tinkturen. Immer mit Bezügen zu den Jahreszeiten und ihren Festen, zu unseren Märchen und Sagen. Immer im Austausch, immer in Verbindung. Für Interessierte und Laien, für Kinder mit ihren Erwachsenen.

Ablauf: Samstags von 14 – 16 Uhr. Eventuell Körbchen, Stoff- oder Papierbeutel mitbringen – kein Plastik. Tagesrucksack mit Trinkflasche, Taschenmesser, Schreibzeug und Sitzunterlage, gegebenenfalls Einmachgläser oder andere Aufbewahrung. Angemessenes Schuhwerk, Sonnen- und Regenschutz sind Voraussetzung,  Neugierde und Offenheit erwünscht. Zum Abschluss gibt es eine kleine Austauschrunde. Teilnehmerzahl beschränkt auf 12 Personen.

Auf Spendenbasis

Wann und Wo?

Anfragen unter kontakt@franziska-dannheim.de mit dem Betreff „Krautschau“.

Termine für 2025 im Essener Süden stehen bereits:

  • 15. Februar
  • 15. März
  • 5. April
  • 24. Mai
  • 28. Juni
  • 20. September
  • 18. Oktober

Natürlich kann man Franzis Krautschau auch für andere Anlässe und Orte buchen. Rückfragen ebenfalls unter kontakt@franziska-dannheim.de

So schließe ich diesen Artikel mit einem Zitat des dänischen Philosophen Søren Kierkegaard, das mich genau heute von meinem Tages-Abreißkalender angesprungen hat. Es passt so gut, im Großen wie im Kleinen, im Innen wie im Außen, eben zyklisch.

Ganz Konkret in Bezug auf die oben erwähnte Tee-Sammlung: Brennnessel, Gundermann, Frauenmantel und co kommen gerade wieder, aber die einzelnen Blättchen sind neu. Ich singe, schreibe und rede – immer wieder komme ich darauf zurück, immer wieder mit neuen Impulsen.

Meine Ausbildungen: 

Meine Großmutter
Kräuter-Lehrgänge bei Wolf-Dieter Storl, Phytaro, Ethnobotanisches Institut
Heimische Ethnomedizin – traditionelle europäische Medizin, Phytaro
Natur mein Coach – Psychotechniken heimischer Ethnomedizin, Phytaro
Munay Ki – Initiationen der spirituellen Tradition Perus, Four Winds Society
Energiemedizin & Gesundheitscoach, Four Winds Society

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