Zwischenblick Oktober – November 2025

Ein weiterer Monat dieses Jahres 2025 neigte sich dem Ende, wir zielen in den vorletzten hinein, den November. Die Uhren sind bereits umgestellt. Ich genieße das früher aufziehende Morgenlicht, wie eben auf dem Weg zum Bahnhof,  und stelle wieder einmal fest, dass ich im Sternzeichen wohl den Aszendenten Bärin haben  muss. Mich zieht nämlich nach Einbruch der Dunkelheit nichts mehr nach draußen, liebend gerne könne ich die kommenden Wochen in Stille und im Rückzug, quasi in der Höhle verbringen. Und schreiben. Hier und jetzt geht es an den Zwischenblick:

Die drei wichtigsten Themen im Oktober

Jane Goodall

Am 1. Oktober ist Jane Goodall von dieser Erde gegangen. Die Forscherin, Tierschützerin, Friedensbotschafterin, Institutsgründerin und Hoffnungs-Stifterin hinterlässt ein wertvolles Erbe!

Seit 2021 bin ich – eigentlich meine Patentochter – Patin einer Affendame Namens „Wounda“. Während ich die Zeilen hier schreibe, kommt mir die ganze Geschichte, die sich seither entspinnt, wie ein kleines Wunder vor, mit dem sich ein Kreis schließt, oder eröffnet – wie man es sieht. 

Ich fasse kurz zusammen: eines meiner ersten Stofftiere, das ich als kleines Kind um mich hatte, ist dieser kleine Affe. Voilà:

Als 7-Jährige gab es eine prägende Erfahrung. In Tripsdrill, eine Art Freizeitpark, sammelten sich zahllose aufgeregte Menschen um einen Affenkäfig. Die Schimpansen-Mutter im Käfig war ebenso aufgeregt: Ihr kleines Baby war zwischen den Stäben entwischt und fort. Oh, große Not. Klein Franzi hockte sich hin, wie in einem Urwald saß es also zwischen all den Menschenbeinen, oben wogte die Unruhe, hier unten war Stille, um nachzudenken. Ich war mir sicher, das Äffchen zu finden – wir Kinder halten ja zusammen. Ich kürze ab: bald kam ich mit dem anderen Kind auf dem Arm zurück aus tiefem Gebüsch. Eine prägende und sehr schöne Erfahrung und Erinnerung.

Später verfolgte ich bewundernd den Weg und die Arbeit von Jane Goodall und stieß eben 2021 auf das Institut. Weil es ja ein Geschenk für meine Patentochter werden sollte, wollte ich die Patenschaft für ein niedliches Affenbaby samt Foto und Urkunde, und wie durch ein Wunder habe ich mich schlicht vertippt und die gestandene Affen-Lady „Wounda“ wurde unser Paten-Wesen. 

Aus dem letzten Buch von Jane Goodall, dem „Buch der Hoffnung“ zitiere ich in einem meiner Programme, die Botschaft ist wichtig – siehe Ende des Artikels.

Die Nachricht von Jane Goodalls Tod Anfang Oktober hat mich in einer Art „aufgeweckt“. Mir war schnell klar: Jetzt musst du ran!

Nach ein paar Tagen nahm ich Kontakt auf zum Münchner Büro des Instituts. Im flink entbundenen und inspirierenden Austausch mit Ann-Katrin Lang vom Institut habe ich erfahren, dass „unsere“ Affendame Wounda genau jene ist, die sich in einem der bekannten Filmszenen nach ihrer Freilassung rührend von Jane Goodall verabschiedet. Und – was soll ich sagen? Drei Tage später sitze ich jetzt gerade im Zug nach München, um beim „Walk of Hope“ dabei zu sein, mit Begeisterung, Vorfreude und Ukulele – dazu später mehr. Ich habe das tiefe Gefühl, gerade ein neues Kapitel aufzuschlagen, das macht mich sehr froh.

Eine weitere Verwebung und Verdichtung meiner großen Liebe zu Mutter Erde und all ihrer Geschöpfe. Tierwesen und Pflanzenwesen. Damit komme ich zum nächsten großen Thema:

Krautschau

Mitte Oktober war ich mit einer großen Gruppe Kräuterinteressierten Menschen ein letztes Mal für dieses Jahr 2025 auf Krautschau. Tatsächlich mit frischer Magnolienblüte in meinem Garten, Mitte Oktober! Das ist ein gutes Zeichen und ein guter Zeitpunkt für eine kurze Bilanz:

Was für eine gute Idee war da im letzten Spätherbst geboren! Selbst der Plan, im sehr frühen Februar direkt für dieses Jahr zu starten, hat sich rückblickend eingelöst; gleichsam der Plan, tatsächlich ein Jahr lang an einem Ort zu gehen, nämlich an der „Heimlichen Liebe“.

Was für ein schöner Name für ein Lokal, das sich auf dem Baldeneyer Berg befindet. Ja wirklich, er ist offiziell ein Berg, der Baldeneyer Berg! Selbst wenn er nur 165 m über Meereshöhe aufweisen kann, und damit jede Alpen-Gemse zum Kichern bringt, er ist der Schutzberg in meinem Essener Süden. UND er war Startpunkt meiner Wanderung „franzi geht dann heim“ im Sommer 2023, zu der ich Mitte November die letzte musikalische Lesung geplant habe, in Wurfweite zum Baldeneyer Berg, siehe „TERMINE“. 

Mit den Pflanzen habe ich mich über dieses Jahr wirklich innig verbunden, meine eigenen „Krautschauereien“ haben von meinem diesjährigen, umfassenden Lernen an der Storl Akademie mit Wolf-Dieter Storl gewonnen. Ja, der Artikel zur Ausbildung und Abschlussarbeit steht noch aus, die kommenden dunkleren Monate laden aber ein, solche Themen nun zu schreiben. 

Ich genieße es so, immer vertrauter und familiärer mit dem Grünen Volk zu werden, immer mehr Geschichten und Mythen, Märchen und Historie zu ihnen, ihrer Tradition, Verwendung und Heilkraft zu sammeln und zu verweben – UND mit meinen Krautleuten zu teilen. Die reizenden Rückmeldungen bestärken mich ungemein: Wenn nur EIN Mensch nach einer Krautschau auf dem Heimweg einen geweiteten Blick fürs Grün, vielleicht sogar einen Pflanzen-Namen mitnimmt, trage ich den Staffel weiter, und weiter, und weiter …

Die Idee und das Konzept für mein Winterprogramm „Kraut & Reden“ habe ich nach reiflicher Überlegung auf den nächsten Winter 2026/27 verschoben. Der Impuls, direkt jetzt im November damit zu starten, war stark, es gab auch direkt Anmeldungen. Kräfte und Ressourcen und auch Zeit wollen jedoch achtsam eingesetzt werden. So starten wir gemeinsam im Februar 2026 mit einem neuen Jahres-Kreis zu „Franzis Krautschau“, siehe „TERMINE“, Anmeldungen gerne unter kontakt@franziska-dannheim.de

Tiere, Pflanzen, Steine … wunderbar. Der heilige Franz ist mein Patron, dem ich mich im kommenden Jahr zuwenden werde, da macht meine Bearbeitung seines Sonnengesangs den willkommenen Anfang. Apropos Sonne. 

Auch in diesem Monat ist Top-Thema Nummero Drei – für alle sehr guten Dinge:

Oper légère

Jeden Monat darf ich damit so schöne Momente erleben, dass sie es immer wieder in die Hitliste meiner monatlichen Zwischenblicke schafft. Hier mal wieder das Katalog-Motiv zu unserem 15-Jährigen, entstanden mit der Fotografin Monique Urbanski.

Natürlich war DIE Attraktion des Monats der 200. Geburtstag von Johann Strauß Sohn am 25.10. Oktober. Zu diesem Anlass habe ich am Essener Aalto Thater die Premiere von „Wiener Blut“ gesehen, einer posthum zusammengebastelten Pseudo-Operette aus übrig gebliebenen Strauß-Themen – und wenn ich ehrlich sein soll: ich fand es eher ein „Sträußchen“. 

Vielleicht hat mir das den Impuls gestubst, am darauf folgenden Sonntag den 26. mit unserer Fledermaus wirklich ALLE Register zu ziehen – ich glaube, ich habe mich noch nie so hemmungslos in einen Abend geworfen, es war sehr, sehr lustig! Wie schön, dass wir am 22. November mit eben dieser Königin aller Operetten im – fast ausverkauften – Wilhelma Theater gastieren, EINE Karte gibt es noch, Stand heute.

Oper légère – for ever! Wir machen weiter, immer weiter! Was sollten Jeong-Min Kim und seinereine auch freiwillig aufs Dopamin de luxe verzichten?! Wir haben in diesem vergangenen Monat die neue Produktion „Liebestrank“ für den Herbst 2026 fix und fertig geschnitten, das ist wirklich hinreißend schöne Musik und birgt sehr lustige Geschichten.  

Gut, ich schaue auf dem Bild wirklich geschupft, aber ich freue mich halt so! Und wenn es mal läuft, dann läuft’s: wir haben ein wirklich entzückendes Programm zu Jeong-Mins und meinem Kennenlernen, unserer allerersten Probe am 1. März 2006 zusammengestellt. Ein wirklich sehr bunter Strauß aus allem, was wir bisher so musiziert, erlebt und gelacht haben. 

Es ist mir eine Freude, dass wir diese „Bonbonniere“ im März 2026 sowohl in unserem Essener, als auch im Stuttgarter Stammhaus, dem Wilhelma Theater kredenzen dürfen. Und dann werden wir mit Monique Urbanski auch die Foto-Serie um die neuen Produktionen ergänzen – siehe oben.

Singen ist einfach das Allerschönste!

Allerhand Erlebtes

Bergtour in den Schweizer Alpen

Es kann eigentlich kein größeres Glück auf Erden geben, als mit einem Sohn, dem man die Liebe zu den Bergen mit auf den Weg geben hat, in die Berge zu gehen:

Und was für Berge! Schweizer Alpen im Herbst, hier am Rosenlaui – siehe auch Titelbild – was bist du bezaubernd, du schöne Welt! Danke, du guter Sohn, für das Geschenk!

Einspringen für Fortgeschrittene

Jede und jeder von uns bühnenberufenen Freiberuflern wird es schon gemacht haben: Für eine erkrankte Kollegin oder einen verhinderten Kollegen einspringen. Je nach dem, wie bekannt oder vertraut das Thema ist, wie übersichtlich und langfristig so ein „Einspringen“ ansteht.

Hier lache ich neben den Kollegen Ralf Kaupenjohann und  Markus Zaja nebst Grammofon in der schönen Erlöserkirche in Essen nach der Veranstaltung. Ich hatte also genau 45 Minuten vor Vorstellungsbuch das Textmaterial erstmals in den Händen, und weil da an mehreren Stellen „Improvisation“ vermerkt war, habe ich eben auch fröhlich mit improvisiert – zum ersten Mal in meinerLaufbahn UND mit mir bis dahin gänzlich unbekannten Musikern. Es war eine Feuertaufe der Extra-Klasse! Heute traue ich mich so etwas, herrlich.

Und ich traue mich noch ganz andere Sachen:

Musette pour la petite Therese

Es eröffnete am vergangenen Sonntag die neue KÖB, also Katholische Öffentliche Bibliothek in der ehemaligen Kirche St Theresia, heute Kulturort Theresia. Sehr gern engagiere ich mich hier mit Ideen und Auftritts-Angeboten.

Und zur Eröffnung habe ich also ganz kühn eine 16-strophige Musette über das Leben und Wirken der Kleinen Theresia, der Namensgeberin, geschrieben und präsentiert, Therese von Lisieux, mon Dieu!

Augen auf beim Augenarzt

Ich bin in einem Alter, in dem ich schon ganz aufmerksam am Erhalt des Materials arbeiten möchte. Also gibt es in angemessenen Abständen Vorsorge-Untersuchungen. Letzte Woche waren die „Glotzböbbel“, wie die Schwäbin sagt, dran.

Na, was spielt sich da im Hintergrund ab? In jedem Fall sind hier keine Drogen oder sonstige bewusstseinsverändernden Stoffe im Spiel, schwöre!

Apropos Erhalt des Materials: So ein Physiotherapeut-Therapeut wie der Axel Reith, ist ja was ganz was Großartiges. Weg mit euch, ihr unsäglichen Verspannungen, her mit euch, ihr guten Muskeln!

Physio oder Aerobics?

Und im Wartezimmer kann man solch einzigartige Motivations-Turbos entdecken. Original-Platte aus den frühen 80ern, grandios! Ich glaube, ich suche mir dieser Tage mal eine Aerobics-Lektion auf YouTube raus. Hat jemand eine Tipp?

Kompliment des Monats

„Ich bewundere wirklich sehr, wie du jedem nicht ganz optimalen Moment etwas Positives abgewinnen kannst und ihm einen Sinn schenkst, und wie du jedem ohnehin schon tollen Moment so viel positive euphorische Aufmerksamkeit schenkst , dass er damit noch besser wird. Das macht alles so viel schöner!“

Mein Blogartikel im Oktober

Meine 12 von 12 im Oktober 2025

Über den Tellerrand

November, was bringst du wohl? Kräuter sind alle gesammelt, ab jetzt ist alles draußen in er Natur „pukka“ also für die „Pucks“ da draußen im Wald, die Naturgeister.

Ich steige jetzt gleich aus dem Zug aus und freue mich riesig auf meinen Besuch in München, die Begegnung mit den Menschen von Jane Goodalls Institut und unseren gemeinsamen „Walk of Hope“ entlang der Würm. Ich werde berichten.

Nächste Woche widme ich intensiv der Fertigstellung oder zumindest der „Weitermachung“ meines grandios durchgeknallten „Pyrrolizidinalkaloide-Rap-Musik-Videos“.

Es wird ziemlich sicher auch genügend Zeit geben, den „Ethnobotanik“-Artikel, passend zum Video, zu veröffentlichen.

Die Woche darauf gibt es dann meine letzte Lesung zum musikalischen Reisebericht „franzi geht dann heim“. So sehr ich das Format liebe, so schön die bisherigen Lesungen waren, so wunderbar die ganze Tour 2023 mit all ihren Geschenken war, jetzt – ein Jahr nach der Präsentation auf der Frankfurter Buchmesse – ist der Punkt für mich gekommen, dieses Kapitel abzuschließen, auch um Raum für Neues zu schaffen. Das macht sie ja gern, die Dannheimerin, frei nach Hölderlin: „Komm, ins Offene, Freund!“.

Damit schließt sich thematisch der Bogen sehr gut zu Jane Goodalls Botschaft, und somit schließe ich den Bogen hier mit einem Auszug aus ihrem „Buch der Hoffnung“:

NOTA BENE

„Hoffnung wird oft mißverstanden. Viele verwechseln es mit passivem Wunschdenken. Man hofft, dass etwas geschehen wird und legt die Hände in den Schoß. Echte Hoffnung hingegen erfordert Handeln und Engagement, egal wie geringfügig hat es ausschlaggebende Wirkung.

Die kumulative Wirkung unzähliger kleiner ethischer Handlungen kann unsere Welt retten und für zukünftige Generationen erhalten. Wozu handeln, wenn man keine Hoffnung hat, dass man damit etwas bewirkt? Ohne Hoffnung ist alles verloren. Hoffnung ist ein wichtiger Teil unserer Überlebensstrategie, die uns als Art seit der Steinzeit erhalten hat.

Hoffnung ist ansteckend. Hoffnungsvolles Handeln ermutigt andere, mitzukommen auf eine Reise zur Hoffnung.“

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