Zwischenblick November – Dezember 2025

Mit diesem Zwischenblick bin ich so spät, wie noch nie! Wir sind mitten im letzten Monat des Jahres angekommen, sind bereits im zweiten Drittel der Adventszeit, aber manchmal brauchen die Dinge eben ihre Zeit. Gut Ding will Weile haben. Gut Ding sind auch meine Guatsle – so nennen wir Schwäbinnen die Kekse, speziell das Advents- und Weihnachtsgebäck. Sie sind schon gebacken und ruhen in Omas großer Blechschachtel auf dem Balkon. Neben dem  Schnitzbrot. Hier gibt es Schönes zur Tradition des Gebäcks zu lesen.

Die Zeit zum immer dunkler werdenden Ende des Jahres dehnt sich. Auch wenn überall die Hektik spürbar zunimmt und viele Dinge noch erledigt werden wollen, so wächst mein Bedürfnis nach Ruhe, nach Besinnung, Schreiben und Sortieren. So eine monatliche Bilanz, wie diese Zwischenblicke, ist da sehr willkommen, und dehnt sich in ihrer Fertigstellung ein wenig.

Egal, los geht’s. Lass mich zurückschauen in meinen November 2025:

Die drei wichtigsten Themen

Es ist innerlich schon ein recht großer Schritt zurück zum Anfang November, doch liegt da direkt ein großartiges Ereignis, direkt auf dem ersten November. Da bin ich sehr kurzentschlossen früh morgens nach München gefahren. Genau diesen einen Monat nach Jane Goodalls Tod fand vielerorts ein gemeinsamer Gang in ihrem Gedenken statt, ein:

Walk of hope – Jane Goodalls Vermächtnis

Ich hatte, wie im letzten Bericht erwähnt, Kontakt zum Jane Goodall Institut Deutschland aufgenommen, um meine Unterstützungsmöglichkeiten womöglich auszubauen. Und hier ergab sich nun für mich die Möglichkeit, so viele Menschen aus dem direkten Umfeld von Jane Goodall kennenzulernen, die persönlich und eng mit ihr zusammengearbeitet haben. Näher an die Quelle konnte ich also nicht kommen.

Es war wirklich sehr berührend, so freundlich in die Runde aufgenommen zu werden und so viel Persönliches zu erfahren. Nicht nur mein Affe war dabei, sondern auch meine Ukulele. Mein „Song of hope„, tags zuvor frisch empfangen und notiert, erklang zum ersten Mal – und sicher nicht zum letzten Mal: jetzt mache ich mit Markus Stollenwerk erst noch meinen Pyrrolizidinalkaloide-Rap fertig, Veröffentlichung – bitte vormerken: am 2.2.2026. Und danach geht es an den Song of hope, immer hübsch der Reihe nach, Frau Dannheim.

Was mich an Jand Goodall so fasziniert, ist ihre dringliche Botschaft von Hoffnung und Zuversicht. Eine eher wissenschaftlich fundierte, pragmatische und schnörkellose, dabei liebevolle Hingabe an den Schutz unserer Erde mit all ihren Geschöpfen. Das klingt tief in mir an:

Mutter Natur – meine Quelle

Dieser Herbst hat  im November ja noch einmal alle Register gezogen! Was für eine goldene Farbpracht, so schön zeigt sich das bunte Herbst-Laub nicht alle Jahre. Da kann ich nicht anders: Muss beim Laufen mit jedem Schritt die Blätter aufwirbeln, da werde ich wohl nie erwachsen.

Dieses Jahr stand ja insgesamt stark im Zeichen der Pflanzen für mich. Hier, im Essener Stadtwald, bin ich zwischen Februar und Oktober mit Interessierten auf Franzis Krautschau gegangen, das werden wir ab kommenden Februar fortsetzen. Darüber hinaus habe ich übers ganze Jahr  intensiv an der Storl Akademie gelernt, auch direkt bei und mit Wolf-Dieter Storl im zauberschönen Allgäu, und es vergeht kein Tag, an dem mir nicht eine seiner wunderbaren Geschichten in den Sinn kommt.

So ist Lernen ein Lebensgeschenk, das ich nicht missen möchte. Meine Abschlussarbeit mit dem Titel „Heile, heile Segen“ verbindet meine beiden Passionen: Pflanzen und Singen, es geht um Heilgesänge verschiedener Traditionen und letzten Endes entstand hier auch die finale Idee zum „Pyrrolizidinalkaloide-Rap“ – ich sag nur: 2.2.2026 – nicht umsonst auf Lichtmess gelegt, richtig.

Und damit bin ich ja bei meinem anderen Lieblings-Thema:

Musik – Musik – Musik

Ich bin eine Beschenkte, dass ich so wunderbare Kolleginnen und Kollegen habe, mit denen ich all meine Ideen und Eingebungen – und seien sie aus noch so verrückt oder unkommerziell oder abgedreht – umsetzen darf und kann. Hier bin ich mit der wunderbaren Jeong-Min Kim im Wilhelma Theater, zur ausverkauften Fledermaus!

Es ist das eine meiner beiden Lieblingstheater – zum anderen komme ich später im Artikel noch. Wir haben jetzt 15 Opern – und nächstes Jahr gibt es ordentlich zu feiern, nicht nur unsere 16. Produktion. Ich habe beschlossen, ich höre einfach nicht auf. Vielleicht singe ich ja irgendwann sogar auf meiner eigenen Beerdigung, wir werden sehen. Davor habe ich jedoch noch manch Schönes vor. Und das ist ein sehr gutes Stichwort um zum nächsten Punkt zu wechseln:

Allerhand Erlebtes

Dieser November hatte nun wirklich noch einmal warme Temperaturen in petto. Also beste Bedingungen um noch einmal die Wanderstiefel anzuziehen. Außerdem galt es ja auch meinen Wanderbericht franzi geht dann heim  in den neuen Kulturräumen Theresia zu präsentieren. Und das war sehr sehr schön. So schön, dass ich das Format im nächsten Jahr doch noch einmal aufnehmen möchte.

Und dann ging es in goldigstem Herbstwetter nach Stuttgart, genauer gesagt: nach Bad Cannstatt. Hier steht – unter anderem – das oben erwähnte Wilhelma Theater, aber auch der schöne Kursaal, gerahmt von prächtige Gingko-Bäumen.

In der Wilhelma selbst gibt es in diesem Advent besondere Lichtinstallationen und Besucher-Aktionen. Und für uns bedeutet das diesen einzigartigen Blick aus der Künstlergarderobe kurz vor der Vorstellung. Ehrlich, ich habe es gut erwischt, mit so vielem.

Und pünktlich zum Wochenende des ersten Advents gab es das erste adventliche Singen mit Markus Stollenwerk. Es war ein weiteres „Einspringen“ für meinereine; ein sehr gerne angenommenes obendrein.

Diverse Klassiker aus dem Swinging Christmas-Repertoire hat sich die Dannheimerin da frisch drauf geschafft. Man kennt sie ja aus allen Weihnachtsmarkt-Buden-Lautsprechern, aber so richtig kann ich sie erst jetzt. Kühn und unerschrocken haben wir noch nicht mal Halt vor Last Christmas gemacht. Es war wirklich ein Fest, nächstes Jahr gern wieder!

Ebenfalls NEU in meinem Angebot ist seit diesem Jahr ein Gemeinsames Adventssingen, das ich alleine mit meiner Ukulele anstimme.

Ich freue mich sehr, dass sich dies hier zum dritten Anlass eines Konzerts im neuen Kulturraum Theresia am Stadtwald ergeben hat. Ebenfalls sehr gerne wieder im nächsten Jahr.

Außerdem gibt es bald neue Fotos für meine geliebte Oper légère. Mit Monique Urbanski haben wir im schönen Bürgermeisterhaus in Essen Werden die kommenden Produktionen bebildert.

Hier haben wir kurzerhand die Vorratskammer zum Zauberstübchen von einem Dulcamara aus dem Liebestrank von Donizetti ausgebaut, ein Riesenspaß! Da freut sich die Speisekammersängerin schon jetzt auf den neuen Opern-Katalog, der pünktlich zur Jubel-Revue am 1.3.26 ebenda herauskommen soll.

Anfang Dezember gab es einen besonders schönen Einsatz. Zum Anlass einer Hochzeit durfte ich singen. Und wenn sich die Brautleute in einer Kirche Mariä Himmelfahrt das Ja-Wort geben, dann darf ein Ave Maria nicht fehlen. Und nicht nur eines.

Auch hier wiederhole ich mich sehr gern: In Kirchen zu singen ist ein besonderer Genuss, also für mich. Nicht nur, weil die Akustik einen direkt mit jedem Ton empor zur Kuppel trägt, sondern weil die ganze Atmosphäre etwas würdevoll Heiliges in einem selbst zum klingen bringt. Es war mir eine Freude mit dem Organisten Christian Masur zu musizieren, gerne wieder.

Tags drauf hieß es dann „Adventslieder zum Mitsingen, die Dritte“. Gemeinsam mit Carsten Linck war das ein sehr schöner Nachmittag im Bürgermeisterhaus Essen-Werden – ein Stockwerk über der inzwischen wiederentzauberten Vorratskammer.

Wenn Advent und Vollmond zusammenkommen, dann gibt es vielleicht kaum einen schöneren und stimmungsvolleren Ort als das Wasserschloss Hugenpoet. .

An nur zwei Wochenenden verwandeln sie hier das weitläufige Gelände in einen stimmungsvollen und wirklich schönen, kleinen Adventsmarkt mit ausgesuchten schönen und leckeren Sachen.

Kompliment des Monats

„Bitte machen Sie immer weiter so, hören Sie nie auf. Die Welt braucht Stimmen, wie Ihre: so voller Freude und Zuversicht. Ein Geschenk.“ Zuschauerin nach der vorerst letzten musikalischen Lesung zum „franzi geht dann heim“-Reisebericht.

Meine Blogartikel im November

Meine 12 von 12 im November 2025

„Whitney – ein Schwanengesang“ – Info

Über den Tellerrand

Heuer heißt es unbedingt: „Über den Kekstellerrand“. Ja, ich backe gern. Vor allem im Advent. Und da gibt es bei mir eigentlich nur drei Sorten:

Bärentatzen, Butter-S’le und Schnitzbrot. Bin und bleibe Schwäbin und den Rezepten meiner Großmutter (und ihrer alten verbauten Blechschachtel) treu!

Aber soviel „Guatsle“ sollte ich nicht essen, denn sonst passe ich womöglich nicht mehr in den fuchsia-farbenen Anzug. Der darf nämlich kurz vor Jahres-Ende auf Rügen und auf offener Bühne getragen werden – von mir. Putbus, hast so ein schönes Theater!

Wie gern kommen Markus Stollenwerk und ich mit mit unserem Doris Day-Programm am 30.12. erneut hierher. Schöner kann man das Jahr eigentlich kaum ausklingen lassen, als an der Ostsee. Weitere Konzert-Termine über den Jahreswechsel stehen HIER

NOTA BENE

In ein paar Tagen schon werden wir, die die Tradition des Adventskranzes pflegen, dann schon die vierte Kerze anzünden. Wir befinden uns in der Zeit der Sperrnächte, eine gute und willkommene Tradition, sich noch einmal über den Verlauf des vergangenen Jahres klar zu werden und zu überlegen, was vielleicht gerade nicht mehr weiter dienlich ist, was also weggesperrt werden kann. Nicht nur die Werkzeuge  des Sommers, auch die Überzeugungen, die sich als nicht dienlich oder sinnvoll erwiesen haben.

Ich denke an Jane Goodall und all ihre sinnvollen Impulse und Gedanken, Zitate und Inspirationen, HIER eine Auswahl.

Zum Abschluss dieses Zwischenblicks blicke ich gerne in diesen Advent

und wende ich mich hier meiner dritten Leidenschaft zu, der Poesie.

wünsche allen eine besinnliche, sinnerfüllte und sinnlich friedliche Zeit, egal welcher Glaubensrichtung anvertraut, ob nun Advent oder Jahresende, eine Kerze schenkt jedem von uns Licht und ein schöner Gedanke wärmt von innen.

So überlasse die letzten Worte Rainer Maria Rilke, dessen Geburtstag am 4.Dezember gewesen wäre. Das Thema ist natürlich der Advent, für mich besonders stimmig schließe ich hier einen weiteren Bogen, denn es ist hier von der Tanne die Rede. Und genau mit diesem baum, mit dieser Pflanze habe ich heute die letzte Lektion meines Pflanzen-Jahreskurses an der Storl-Akademie beendet. Ich erwähnte es bereits: es war eine meiner sehr guten Ideen, mich dieses Jahr noch einmal so tief und innig ins Lernen zu begeben.

Jetzt aber zu Rainer Maria Rilke und seinem Gedicht:

Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt,
Und manche Tanne ahnt, wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird,
Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
Streckt sie die Zweige hin – bereit,
Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
Der einen Nacht der Herrlichkeit.

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