
12 Okt. Meine 12 von 12 im Oktober 2025
Heute ist der Tag „danach“. Also der Tag nach dem 11. Oktober, an dem ich von einer wunderbaren 3-Tages-Tour in den Schweizer Alpen zurück in Essen bin. Etwas erschöpft – aber sehr glücklich. Dementsprechend entspannt war dieser heutige 12. Oktober – mit seinem Format „12von12“, eine alte Tradition aus den frühen Tagen der Blogosphäre, die ich durch die inspirierende Judith Peters kennen und schätzen gelernt habe.
Die ganze Chose, die auf dem Blogspot von Carolin Draußen nur Kännchen in ihrer Vielfalt zu bewundern ist, bedeutet: Wir zeigen unseren 12. des Monats in 12 Bildern – einfach so, egal, was war. Und meist bin ich am Abend überrascht, wieviel Hübsches eben doch so war an diesem Tag. Auf geht’s:
Ich konnte am Vorabend lange nicht einschlafen. Und so war es doch glatt 0:17 Uhr in der frühen Frühe des 12. Oktober, dass ich vom Video-Bastler meines Vertrauens, Nils Stoebke, die allererste Testversion meines Pyrrolizidinalkaloide-Rap-Videos geschickt bekommen habe: Ich finde es so grandios, dass ich mit nunmehr 55 Jahren so viel Quatsch machen darf und kann und will. Video & Rap werden der Knaller!
Weil mich das so gefreut hat mitten in der Nacht, musste ich zum „runterregeln“ noch ein wenig lesen. Was heißt „musste“! Bei dieser Lektüre ist das die schiere Freude! Was und wie Monsieur Coquil da seinen Blick durch die Welt mit ihren Begebenheiten zum Thema „psychoaktive Pilze“ im weiteren wie im näheren Sinn schweifen lässt, ist im wahrsten Sinne bewusstseinserweiternd, herrlich!
Zum 8-Uhr-Läuten gab es dann für Frau Dannheim den ersten Kaffee. Und wie fast jeden Morgen habe ich – wahrscheinlich in meiner Gier – die Kanne wieder zu weit aufgefüllt, so dass beim Niederdrücken ein kleiner Schwall Kaffee-Pulver-Brühe über den Küchentisch schoss. Ich kenn das schon, kenne mich ja, bin geduldig mit mir und freue mich auf und über den ersten Kaffee.
Dann wird der Wanderrucksack vollends ausgepackt, geschrubbt und zum Lüften rausgehängt, die Stiefel geputzt und der Hut in die Garderobe gehängt. Ich liebe das schon sehr, das Wandern. Und wenn es so umverschämt schön ist, wie die letzten Tage, um so mehr. Muskelkater, du bist mir herzlich willkommen.
Danach gibt es einen Spaziergang. Der Herbst hat schon arg schöne Farben und der kleine Ahorn direkt vor unserem Haus verausgabt sich.
Aber es ist ja nicht nur alles knallig bunt im Herbst. Hier zeigt der ausgeblühte und versamte Bärenklau stolz himmelwärts seine eingetrocknete Struktur. Wirklich ein bärenstarkes Gewächs. Und bildschön!
Dringend Zeit für eine kleine Teepause mit letztem Stückchen Hefezopf und Traubengelee von der diesjährigen Traubenernte am Balkongeländer, vorzüglich – nicht das Balkongeländer, sondern das Traubengelee.
Danach wird es mir kreativ zumute und ich poliere an der „Musette pour la petite Thérèse“, die ich derzeit für die Eröffnung der Kulturräume am 26.10. in der ehemaligen St. Theresienkirche am Stadtwald schreibe. Ich liebe es sehr, so in die Leben anderer Menschen eintauchen zu dürfen. Und wenn dann noch Musik im Spiel ist, ist sowieso alles gut – dazu später.
Blick vom Sofa lenkt nach draußen auf den Balkon – quasi rückwärtig zum Ranke-Wein – hier gedeiht gerade meine aktuelles „Amaryllis-ihr-sollt-übersommern-Projekt“. Wobei ich mir nicht so sicher bin, wie es wirklich gedeihen wird. Die Blätter sollten eigentlich schon längst eingetrocknet sein, damit dann, nach Rückschnitt, die Dunkel-Phase folgen sollte. Auf dass die Zwiebeln – die ums letzte Weihnachten üppigst bis in den März hinein geblüht hatten, dann zum Dezember wieder austreiben. Die rechte hier hat aber überhaupt keine Lust, einzutrocknen. Kann ich gut verstehen.
Ich will auch nicht eintrocknen, vielmehr einrosten. Da kam gestern mein neuer Jahreskalender 2026. In diesen Kompagnon habe ich direkt meinen nächsten Langstreckenwunsch hineingeträumt und fest markiert. Von Franz zu Franz – Ehrensache.
Zum frühen Abend gibt es eine flinke Brutzel-Pfanne mit Vevapcici – also veganes Lupin-Cevapcici. Mit Nudeln, Zwiebeln und Mais – sehr lecker. Und was Herr Merz dazu sagt, ist mir sowas von Wurst.
Zum Ausklang setze ich noch die ersten Akkorde und Melodie-Bögen für meine kleine Thérèse. Mit der Ukulele von Thorsten Lietz sowieso eine helle Freude. Ich sag doch: wenn Musik mit im Spiel ist … Der Refrain ist schon mal sehr schön geworden. Die Strophen – es sind immerhin 16 – mach ich morgen. Jetzt falle ich ins Bettchen und träume von Schweizer Bergen und franziskanischen Pilgerwegen, vielleicht auch von veganem Cevapcici, wer weiß?
Gute Nacht.
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